Montag, 22. Oktober 2007

Wie man Texte, Tabellen oder Fotos direkt im Internet bearbeitet

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Internet; Montag, 22. Oktober 2007; 34 mal gelesen.

Warum soll man sich eine teure Textverarbeitung, Tabellenkalkulation oder Adressverwaltung kaufen, wenn man diese und viele andere Aufgaben bequem und kostenlos direkt im Internet erledigen kann? Programm und Text oder Tabelle sind dabei nicht auf dem eigenen Computer gespeichert sondern liegen auf einem Server im Internet.

Was ändert sich?

In der bisherigen Computerwelt gab es auf der einen Seite die Programme wie Textverarbeitung, Tabellenkalkulation oder Grafikbearbeitung. Auf der anderen Seite sind die Daten, die man mit diesen Programmen bearbeitet – also Briefe, Tabellen oder Bilder. Das Programm wird auf der Festplatte des eigenen Computers installiert, von dort gestartet und läuft dann vor Ort auf dem eigenen Computer. Auch die Daten liegen auf der eigenen Festplatte, werden von dort geladen und nach erfolgter Bearbeitung auch wieder dort abgelegt.

Bei den Web-Anwendungen wie „Google Office“ oder „Zoho“ muss nichts auf dem eigenen Computer installiert werden. Installation und Wartung der Programme übernehmen ihre Betreiber. Der Benutzer startet seinen Internet-Browser (z. B. Internet Explorer, Firefox oder einen anderen) und gibt die Internet-Adresse der Web-Anwendung ein. Er erreicht auf diese Weise eine Web-Seite, meldet sich hier mit seinen persönlichen Daten an und loggt sich dann in seinen durch Passwort geschützten Bereich ein.

Nun werden entweder Daten erzeugt (z. B. ein Brief geschrieben oder eine Tabelle berechnet) oder schon fertige Dateien geöffnet. Diese Dateien können entweder ebenfalls auf dem Server im Internet gespeichert sein oder werden für die Bearbeitung von der Festplatte des Benutzers geladen. Anschließend werden die fertigen Dateien im Internet gespeichert oder wieder auf die Platte des Benutzers übertragen.

Welche Anwendungen gibt es?

Die wohl bekannteste Anwendung, die viele von uns auch heute bereits nutzen, ist das Empfangen und Versenden von E-Mails. Freemail-Dienste wie GMX oder Google Mail, aber auch Internet-Provider wie T-Online oder Arcor machen es möglich, dass man seine E-Mails direkt im Internet schreiben, empfangen und versenden kann, ohne ein spezielles E-Mail-Programm auf dem eigenen Computer installieren zu müssen. E-Mail-Programm und E-Mail-Nachrichten liegen und bleiben im Internet.

Das gleiche Prinzip nutzen nun auch Anbieter wie Google oder Zoho: Typische Office-Anwendungen wie Textverarbeitung, Tabellenkalkulation, Präsentationsgrafik oder sogar das Erzeugen von PDF-Dateien werden als Web-Anwendungen zur Verfügung gestellt. Dabei bieten diese Online-Versionen viele wichtige Funktionen, die ihre großen Pendants wie Microsoft Word, Excel Powerpoint oder Adobe Acrobat ebenfalls haben.

Auch Anwendungen, bei denen die Daten von mehreren Benutzern verwendet werden sollen, sind immer häufiger als Web-Programme anzutreffen: Da gibt es Kalender-Anwendungen oder auch Adress-Datenbanken, auf deren Daten mehrere Kollegen oder Freunde zugreifen können, um auf diese Weise ihre Termine oder Kontakte abzugleichen.

Online-Programme zum Bearbeiten von Fotos etwa werden immer beliebter: Seiten wie Snapmania, aber auch die Anwendungen von Online-Fotodiensten (z. B. denen der großen Drogerie-Märkte) erlauben die komfortable Bearbeitung und oft auch Speicherung von Fotos. Andere Nutzer können die Fotos oft ebenfalls anschauen und direkt Abzüge davon bestellen – was die Betreiber natürlich freut, weil sie auf diese Weise Geld verdienen.

Was sind die Vorteile?

Man muss sich nur einmal anmelden und kann dann an jedem Computer auf der Welt arbeiten, Anwendung und Daten sind immer und überall auf der Welt verfügbar und auf dem neuesten Stand.

Man kann die Daten auch anderen zur Verfügung stellen (z. B. Texte, an denen man gemeinsam arbeiten möchte).

Man muss nichts installieren und spart dadurch Ärger und natürlich auch Festplatten-Platz.

Was sind die Nachteile?

Die Programme können meistens eine ganze Menge, aber die „großen“ Anwendungen wie z. B. Word oder Excel sind leistungsfähiger. Für die allermeisten Anwendungen reicht das Online-Programm jedoch völlig aus.

Größter Nachteil: Daten werden irgendwo auf einem Server im Web gespeichert. Man weiß nicht genau, was damit passiert. Wichtige Dokumente und sensible Daten sollte man also vielleicht besser nicht auf diese Weise bearbeiten.

Ist die Nutzung kostenlos?

Die Nutzung der meisten Online-Anwendungen ist in aller Regel kostenlos. Einige Web-Programme sind allerdings nur nutzbar, wenn man zahlendes Mitglied des Online-Dienstes ist, der die Anwendung anbietet (z. B. bei Apples „mac“-Dienst). Andere Anbieter wie Google finanzieren sich durch Werbung, wieder andere wie Zoho wollen großen Firmen ihre Online-Anwendungen verkaufen, damit diese sie dann innerhalb ihrer Firmen-Netze für ihre Mitarbeiter installieren. Und schließlich gibt es natürlich noch die Anbieter, die über diesen Umweg ihre Produkte verkaufen wollen: Nach erfolgreicher Online-Fotobearbeitung bei einem Anbieter soll man seine Fotos dann natürlich auch dort bestellen.

Fazit?

Web-Programme können eine interessante Alternative zu teuren und oft überladenen Programm-Paketen sein. Jeder Anwender sollte genau prüfen, ob ein Angebot für seine Zwecke ausreicht. Und man sollte stets daran denken: Wer seine Daten auf einem fremden Computer speichert, der kann nicht mehr sicher sein, was damit geschieht.

Weiterführende Links:

Kostenlose Textverarbeitung und Tabellenkalkulation:

http://docs.google.com

Kostenlose Online-Office-Anwendungen:

http://www.zoho.com

Kostenlose Online-Fotobearbeitung:

http://www.snapmania.com

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